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Vanillekipferl – das Rezept

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„Du hast dein Kipferl-Rezept immer noch nicht gepostet! Jetzt war ich gezwungen, zur Backmischung zu greifen!“ beschwerte sich in der letzten Woche Kollegin M. bei mir.

Wie bitte?! Kipferl aus einer Fertig-Backmischung? Das rangiert definitiv noch vor Den-Namen-des-Herrn-missbrauchen! Also, bitte schön, hier ist mein Vanillekipferl-Rezept – im übrigen eins von vielen, die aktuell im Netz kursieren. Eins einfacher als das andere.

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Die Zahl der Kipferl-Liebhaber scheint immens. Was ist es? Der zart vanillige Duft? Das leicht Zerbrechliche dieses Gebäcks? Die besondere Mondsichel-Form? Angeblich sollen die Kipferl zudem eine aphrodisische Wirkung haben (ich merk‘ noch nichts).

Über die Herkunft dieses traditionellen Weihnachtsgebäcks ist im Netz wenig zu finden. Es geht die Legende, Wiener Bäcker hätten, als die Stadt 1683 wieder einmal von den Türken belagert war und diese versuchten, einen Tunnel unter der Stadt in den Stein zu treiben, Alarm geschlagen. Denn die Bäcker waren diejenigen, die das seltsame Hämmern im Untergrund vernommen hatten, als sie in den frühen Morgenstunden ihre Backöfen anheizten. Dank dieser Wachsamkeit konnten die Türken endgültig in die Flucht geschlagen werden, so heißt es. Zur Erinnerung an diesen Sieg buken die Bäcker daraufhin diese Plätzchen in Form des türkischen Halbmondes…

Was braucht’s?

Für den Teig:

  • 300 g Mehl
  • 80 g Zucker
  • das Innere einer Vanilleschote
  • 150 gemahlene Mandeln
  • 250 g weiche Butter

Nach dem Backen:

  • das Innere einer Vanilleschote
  • 200 g Puderzucker

Die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten und zu Rollen formen, die ungefähr den Durchmesser von 5-Mark-Stücken haben. Den Teig kalt stellen bis er fest ist.

Die Teigrollen in etwa gleich große Scheiben schneiden. Aus einer Scheibe eine kleine Kugel formen, diese zwischen den Handflächen zu einer etwa fingergroßen Spindel formen, aufs Backblech legen und liegend (die Spindel, nicht die Bäckerin) zu einer kleinen Sichel formen.

So geht’s: von einer Kugel über eine Spindel zum Kipferl

Kipferl, gleich geht’s in den Ofen.

Bei 170 Grad etwa 20 Minuten backen. Den Puderzucker mit der Vanille vermixen. Die Kipferl noch heiß im Vanille-Puderzucker wälzen. Vorsicht, sie zerbrechen leicht.

Schon mal das Butterbrotpapier zurechtschneiden: Es dient dazu, die Kipferlschichten in Glas oder Blechdose voneinander getrennt zu halten. Ausserdem knistert es so schön, wenn man sich ein neues Kipferl greift…

Nach dem Abkühlen die Kipferl in eine Blechdose oder ein gut verschliessbares Glas füllen. Zu guter Letzt: die Dose gut verstecken. Haha.

Vanillekipferl zum Nachmittagskaffee

Lesenswertes zur Geschichte der Vanille, der “Königin der Gewürze”, und sicherlich die entscheidende Zutat, die für die Beliebtheit der Kipferl verantwortlich ist, gibt es übrigens auf dieser Seite.

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Der Adventscountdown hat begonnen

Wie adventlich geschmückt erschien mir dieses kleine Waldstück bei Dannenberg, das mir vor wenigen Tagen vor die Linse kam – bitte anklicken zum Vergrößern. Was ist das für ein Gewächs?

Ganz ehrlich: Weihnachten kann mir gestohlen bleiben.

Das Einzige, was mir daran gefällt, ist der am 1. Adventssonntag um 12 Uhr startende DEFA-Märchenfilm-Marathon mit – natürlich – „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. (Für die ganz Ahnungslosen habe ich hier mal einen Link zu wikipedia.de gesetzt. Ja, dieser Film hat einen eigenen Wikipedia-Eintrag…). Keine Frage, wo man mich Sonntagmittag antreffen wird. Und am 15. Dezember (WDR, 15.35 Uhr). Und am 22. (Das Erste, 16 Uhr). Und am 24., 25. und 26. natürlich auch (kreuz und quer durch alle Programme).

Und meine selbstgebackenen Vanillekipferl liebe ich natürlich auch. Ich behaupte, ich backe die weltbesten. Ich bin eine Angeberin in diesen Belangen, zugegeben. Schmecken tun sie trotzdem. Rezept folgt.

Die Weihnachtsbotschaft? „Fürchtet Euch nicht! Siehe, ich verkündige Euch große Freude…!“ Okay. „Frieden auf Erden!“ Keine Einwände.

Und es gibt wunderbare Liedtexte, die Hoffnung in der Dunkelheit versprechen und uns durch die Weihnachtszeit begleiten sollen, wie der von Jochen Klepper:

„Die Nacht ist vorgedrungen / der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, / der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.“ (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 16, Strophe 1)

Und Adventskalender find‘ ich toll. Der erste Online-Veranstaltungskalender für die Elbe und das Wendland ist seit gestern online. Auf der Facebook-Seite der Elbtalaue-Wendland Touristik, nämlich hier. Bin schon ganz gespannt…

Und ich mag den Duft von frischem Tannengrün: als frühwinterliches Antidepressivum ungeschlagen.

Aber davon mal abgesehen, ganz ehrlich: Weihnachten kann mir gestohlen bleiben.

In diesem Sinne: ein schönes erstes Adventswochenende!

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