Schlagwort-Archive: Dannenberg

Fundstück Nr. 22: Lakonisch

Bier-Schriftzug an Kneipe Prisser Dannenberg

Die ehemalige Dorfkneipe in Prisser bei Dannenberg. Foto: Jenny Raeder

Es heißt, wir Norddeutschen seien wortkarg. Unsinn. Wir kommen nur schneller auf den Punkt. Ein schönes Beispiel hierfür habe ich heute an einer ehemaligen Dorfkneipe in Prisser bei Dannenberg entdeckt. Über der Eingangstür ist bis heute ein einziges in weisser Farbe angetünchtes Wort zu lesen: BIER.

Bier-Schriftzug an Kneipe Prisser Dannenberg

Aussagekräftiger werblicher Schriftzug an der ehemaligen Dorfkneipe in Prisser. Foto: Jenny Raeder

Mehr muß man nicht wissen. Oder?

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Fundstück Nr. 21 – Sofa mit Ausblick

Hallenhaus in Schaafhausen

Eigentlich unspektakulär: ein niederdeutsches Hallenhaus an der Bundesstraße

Heute bin ich in Schaafhausen bei Dannenberg über dieses Hallenhaus gestolpert. Seine „Gröt Dör“, das frühere Dielentor, ist mit einem großen Fenster versehen. Wie kriegen es die Bewohner solcher Häuser eigenlich hin, den Ausblick aus dem großen Dielenfenster zu genießen – und sich nicht wie auf dem Präsentierteller zu fühlen, weil ihnen umgekehrt jeder Nachbar und jeder Passant (so wie ich) neugierig ins Wohnzimmer glotzen kann? Die Bewohner dieses Hauses in Schaafhausen haben eine Variante gewählt, die ich heute so zum ersten Mal gesehen habe.

Was ist das da im oberen Teil des Fensters?

Im unteren Teil des Fensters sorgt ein Vorhang für die nötige Privatheit. Im oberen Teil des Fensters ist von draußen ein gemütliches Sofa zu erkennen, das den Bewohnern des Hauses den Ausblick auf das Treiben an und auf der Straße ermöglicht. Ist es ein Podest, auf dem das Sofa steht? Eine Zwischendecke?

 

Sofa mit Ausblick

Es sieht gemütlich aus. Mir gefällt’s.

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Fundstück Nr. 19

Die Fahrradsaison ist geöffnet!

Die Fahrradsaison ist geöffnet! – zum Vergrößern bitte das Bild anklicken

Morgen ist der 1. März – meteorologischer Frühlingsbeginn! Bevor ich mich zum traditionellen Anradeln in den Sattel schwingen kann, wartet aber wohl noch etwas Arbeit auf mich…

Okay. Nein. Das ist nicht mein Fahrrad, das hier an einer Wäschestange in einem Hinterhof lehnt. Dies ist ein Fundstück von heute vormittag am Ostbahnhof Dannenberg.

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Fundstück Nr. 18

Merchandising Dannenberg

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Zuhause. Wo man Merchandising mit Schnupftabaksdosen und Fingerhüten macht. Strangely in love. Dannenberg. Wendland.

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Erixx, lass uns Freunde sein

Spontan vermisse ich die früher oft kaum verständlichen Ansagen des Zugführers: „Näxta Halt nuschel, Ausstieg in nuschel links“. Jetzt heißt uns stattdessen eine Stimme aus der Konserve in „erixx, der neuen Wendlandbahn“ willkommen.

Seit dem 14. Dezember letzten Jahres gilt der deutlich günstigere Tarif des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) nicht mehr nur bis Göhrde, sondern bis nach Dannenberg Ost. Mehr noch: Anstelle der altgedienten Triebwagen der „Doitschen Barn“, wie Berufspendlerin Frau Landgeflüster sagen würde, bedient nun der neue Triebwagen Lint 54 des privaten Unternehmens erixx die Strecke zwischen Dannenberg und Lüneburg.

Lange nicht mehr gehabt: munteres Treiben auf dem Bahnsteig Dannenberg Ost

Lange nicht mehr gehabt: munteres Treiben auf dem Bahnsteig Dannenberg Ost

Ein Feiertag für das Wendland! Der Generalanzeiger rief kürzlich sogar ein „neues Zeitalter“ aus. Eine Euphorie, die jemand, der nicht hier lebt, vermutlich kaum nachvollziehen kann. Zur Erinnerung: Die Linie von „Lüneburg West“ nach „Dannenberg Ost“ ist die letzte verbliebene aktive Bahnlinie im Wendland. Der Fahrgastrat Wendland und andere haben sich seit Jahren für eine Ausweitung des HVV-Gebiets bis in die Tiefen der wendländischen Provinz eingesetzt.

„Bimmelbahn adé“ jubelt auch mein früherer Kollege Simon in seinem frisch geschlüpften Blog „Mein Wendland“. Und freut sich, dass man nun „für 8,60 € vom Arsch der Welt zum Tor zur Welt“ reisen kann. Recht hat er.

Die Tage der Bimmelbahn sind also gezählt. Eine Bummelbahn – mit „u“ – ist die neue Wendlandbahn allerdings weiterhin. Im gemächlichen Tempo von maximal 6o Stundenkilometern und weiterhin im gemütlichen 3-Stunden-Takt pendelt die neue wie die alte Wendlandbahn zwischen Dannenberg Ost und Lüneburg hin und her.

Zwei Freundinnen stecken während der Zugfahrt die Köpfe zusammen

Zwei Freundinnen stecken während der Zugfahrt die Köpfe zusammen

Die eine genießt’s: das Vorbeiziehen der grünen Landschaft rechts und links – mit einem Kaffeebecher in der Hand und der Elbe-Jeetzel-Zeitung auf den Knien.

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Der andere nutzt die gute Stunde bis Lüneburg zum Checken seiner E-Mails, denn auch Saft für Laptop oder Handy gibt es.

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Wieder andere relaxen mit Fastfood und hypnotisieren während der gesamten Fahrt ihr Handy.

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Mein persönliches Highlight – abgesehen vom erheblich vergünstigten Fahrpreis (Dannenberg Ost bis Lüneburg: 3,10 Euro): Anstelle der kurbelartigen Griffe an den Türen, auf die man sich oft mit vollem Körpereinsatz werfen musste, um die Tür aufstemmen zu können, genügt zum Öffnen der Türen fortan ein schlichter Knopfdruck.

Neu ist auch, dass es am Bahnsteig nun einen Fahrkartenautomaten gibt; der Schalter im Bahnhofsgebäude soll dagegen zu Ende Januar dichtgemacht werden. Als ich kurz vor Weihnachten zum ersten Mal mit erixx gefahren bin, funktionierte der neue Fahrkartenautomat noch nicht. Also doch fix zum Schalter im Bahnhofsgebäude, um dort ein Ticket zu besorgen.

Und heute? Am Automaten wartete bereits eine lange Schlange.

Eine lange Schlange und Ratlosigkeit am Ticket-Automaten: Zahlen geht nur noch mit Karte

Eine lange Schlange am Ticket-Automaten – es herrscht Ratlosigkeit: Denn zahlen kann man nur noch mit Karte.

Wird es aufgrund der gestiegenen Nachfrage etwa schon jetzt Zeit für einen weiteren Automaten? Vielleicht. Der andere Grund war: Der Automat wollte keine Münzen oder Scheine mehr schlucken, sondern verlangte Kartenzahlung. Also doch wieder zum Schalter. Gut, dass ihn noch gibt.

Noch fremdle ich ein wenig, wenn’s um meinen neuen Freund Erixx geht. Er ist so ein Geschniegelter. Ein Schwiegermuttertyp. Ein ganz Anständiger. Jedenfalls tut er so. Ob man so einem trauen kann?

„Entscheidend wird jetzt die Nachfrage sein“, stellt Simon in seinem Bimmelbahn-Beitrag richtigerweise fest. Nur wenn die neue Wendlandbahn hinreichend genutzt wird, besteht die Chance, dass die Strecke weiter ausgebaut wird, damit das Fahrtempo erhöht werden kann. Nur wenn die Nachfrage da ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der 3-Stunden-Takt aufgestockt wird.

Darum: Okay, Erixx, lass uns Freunde sein!

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