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Fundstück Nr. 19

Die Fahrradsaison ist geöffnet!

Die Fahrradsaison ist geöffnet! – zum Vergrößern bitte das Bild anklicken

Morgen ist der 1. März – meteorologischer Frühlingsbeginn! Bevor ich mich zum traditionellen Anradeln in den Sattel schwingen kann, wartet aber wohl noch etwas Arbeit auf mich…

Okay. Nein. Das ist nicht mein Fahrrad, das hier an einer Wäschestange in einem Hinterhof lehnt. Dies ist ein Fundstück von heute vormittag am Ostbahnhof Dannenberg.

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Fundstück Nr. 17 – Tourismusarchäologie im Wendland

Wanderkarte Dannenberg West

Vergessen abzuschrauben? Infotafel mit der historischen „Wanderkarte Dannenberg/West Karwitz“

Ich begründe hiermit die neue Disziplin der „Tourismusarchäologie“: Selten, aber manchmal eben doch noch, finden sich in der Landschaft verwitterte, bemooste, oft völlig unleserliche Relikte früherer Tourismusaktivitäten.

Als Tourismus noch “Fremdenverkehr” hieß, bis irgendwann in den 1980er Jahren, führten Wanderwege im Wendland offensichtlich auch gerne einmal durch reine Wohnsiedlungen. Dieses verwitterte Relikt mit der abblätternden „Wanderkarte Dannenberg / West Karwitz“ steht bis dato am Dannenberger Schützenhaus.

Am Schützenhaus Dannenberg

Am Schützenhaus Dannenberg, rechts im Bild das Fundstück in der Rückansicht

Der Ortsteil “Dannenberg West” ist eine reine Wohngegend. Und auch die Orte bzw. Ortsteile Karwitz, Thunpadel, Lebbien oder Prisser zählen heute nicht mehr zu den touristischen Highlights. Wahrscheinlich, nein, mit Sicherheit taten sie das nie. Und doch liegen sie an in der Karte eigens ausgewiesenen Wanderwegen.

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Die Wanderwege (rot gepunktet dargestellt) dieser Karte führen den Wanderer durch reine Wohnstraßen aus den 1970ern, vorbei am jüdischen Friedhof Prisser (der heute in keiner Wander- oder Radwanderkarte der Elbtalaue-Wendland Touristik mehr auftaucht), vorbei am (heute touristisch ebenfalls völlig vergessenen) Naturschutzgebiet “Maujahn” und über weite Strecken durch die unfassbar nichtssagende Feldmark zwischen Schmarsau und Streetz. Immerhin: Am Streetzer Berg an der B 216 findet sich der (mickrige) Streetzer Aussichtsturm – der im Netz bis heute irgendwo als „Natursehenswürdigkeit“ ausgewiesen wird. Aber auch er stammt noch aus einer Zeit, als für den Tourismus resp. Fremdenverkehr viel (zu viel?) Geld über war. Und aus einer Zeit, als die Grenze des Naturparks (dick grau schraffiert) westlich von Dannenberg in Nord-Süd-Richtung verlief. Von wann ist diese Karte?

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Tourismus im Wandel der Zeit. Aus heutiger Sicht seltsam fremd. Ich wüsste gern mehr darüber.

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Fundstück Nr. 16

Friseur

Aufgegebener Friseurladen in Gartow (Elbe)

Hilfe, ich war stolz wie Bolle [wer zum Teufel ist Bolle?], als ich vor einigen Monaten in Schnackenburg, im östlichsten Zipfel des Wendlands, einen wahren Frisier-Monopolisten entdeckte.

Einen, der es nicht nötig hatte, seinem Laden einen eher peinlichen als fantasievollen Namen zu verleihen. Der sich stattdessen darauf beschränkte, sein Geschäft mit dem schlichten Hinweis „Friseur“ zu versehen.

Heute stieß ich auf einen weiteren Vertreter dieser Spezies: im wenige Kilometer entfernten Flecken Gartow. Sind diese Fantasienamen à la „Hair Style“ und „Uschis Olymp“ vielleicht tatsächlich erst Erfindungen der 1980er – so mein Gefühl? Wikipedia meint, erst um die Jahrtausendwende sei die Mode aufgekommen, Salonnamen mit Wortspielen zu wählen.

Das Schöne an diesem – offensichtlich nicht mehr in Betrieb befindlichen – Laden in Gartow ist aber noch etwas anderes. Der Laden verfügt über zwei Türen. Links geht es in den „Herren-Salon“, rechts in den „Damen-Salon“.

Friseurladen in Gartow

Herr oder Dame oder…

Friseurladen in Gartow

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Das waren noch Zeiten, als man noch wußte, wo man hingehört…

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Fundstück Nr. 15

Hulk

„Don’t make me angry. You wouldn’t like me when I’m angry.“  (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

Ein Mittagspausenfund: The Incredible Hulk auf der Gleisseite des früheren Bahnhofsgebäudes Lüchow.

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Fundstück Nr. 14

Straßenschild mit der Aufschrift "Hier ging August Barge"

Straßenschild mit der Aufschrift „Hier ging August Barge“

Wer zum Teufel war August Barge?

Heute morgen stand ich zum ich-weiß-nicht-wievielten-Male rätselnd unter diesem Blechschild im “Schiffergang” in Hitzacker und las: “Hier ging August Barge”. Wer war August Barge? Und wie oft muß er den “Schiffergang” in Hitzacker entlang gelaufen sein, bis jemand auf die Idee kam, ihn an Ort und Stelle mit einem eigenen Blechschild zu verewigen?

Im Museum Altes Zollhaus Hitzacker in der benachbarten Zollstraße erhielt ich vom Museumsleiter die – unspektakuläre – Antwort. Demnach war August Barge ein Hitzackeraner “Unikum”, von dem bis heute einige wilde Geschichten und Bonmots im Umlauf sind – Freunde von ihm setzten ihm mit dem Namensschild aus Jux ein kleines Denkmal.

Am bekanntesten – und bis heute immer wieder gern zitiert – ist Barges Urteil über die Stadtoberen Hitzackers: “Hier regeern de Apen”, auf hochdeutsch: Hier regieren die Affen.

Der Schiffergang geht von der Elbstraße ab und führt zum Jeetzel-Anleger / Hiddo-Steg.

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