12. Januar 2014 · 22:02

Fundstück Nr. 10 – an eine Hauswand gemalter Hinweis in der Dannenberger Marschtorstrasse
Es war der frühe Neujahrsmorgen und ich hatte gerade die erste kreative Leistung des Jahres vollbracht: Ich hatte den Orakelspaziergang erfunden.
Nix da Tarotkarten legen oder Horoskope deuten. Ich wanderte stattdessen für mehrere Tage durch die nähere und fernere Umgebung und suchte nach Zeichen dafür, was das neue Jahr für mich bereit halten und was ich im neuen Jahr zu lernen haben würde.
Natürlich kamen mir dabei die profansten Sinnsprüche unter: von einem gestickten „Froh erfülle Deine Pflicht“ in einer Museumsvitrine im Museum Burg Lenzen…

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…bis zu einem „Carpe Diem“ an einem geparkten Wohnwagen.

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Ziemlich am Ende meines (mehrtägigen) Orakelspaziergangs blieb ich vor diesem an eine Hauswand gemalten Hinweis stehen. „Ausspann!!“ steht da an einem Haus in der Dannenberger Marschtorstrasse.

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Diese Aufschrift fiel mir nicht zum ersten Mal auf. Und die persönliche Botschaft an mich ist auch klar…
Zum ersten Mal kam ich jedoch auf die Idee, mich schlau zu machen, was sich hinter diesem Begriff eigentlich verbirgt: Ausspanne oder Ausspann ist eine alte Bezeichnung für ein Gasthaus, an dem Fuhrleute ihre Pferde abschirren und mit Futter und Wasser versorgen konnten und dann auch selbst Bewirtung und Unterkunft erhielten (Wikipedia weiß alles…). Bis heute sprechen wir davon, dass wir mal wieder „ausspannen“ müssen…

Das Haus in der Dannenberger Marschtorstrasse 31: insgesamt eher unscheinbar.
Und so sah das Haus auf einer historischen Ansichtskarte aus – damals hieß die heutige Marschorstraße noch Bahnhofstraße.
Bis wann dieser Ausspann bestand – keine Ahnung. Falls jemand Näheres weiß, gerne her mit einem Kommentar oder einer E-Mail.
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