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Elvis is back! – Postmortaler Auftritt in Lüchow

Elvis is back - Auftritt im Kreishaus Lüchow

Elvis is back – Auftritt im Kreishaus Lüchow

Es ist Zeit für eine Messingtafel am Lüchower Kreishaus: “Hier feierte King Elvis Aaron Presley am 17. Oktober 2014 sein fulminantes Comeback!”

Und Marilyn Monroe war auch da. Und die Supremes. Und Flip – genau: der Grashüpfer aus “Biene Maja”.

Elvis the pelvis und Grashüpfer Flip

Elvis the pelvis und Grashüpfer Flip

So erlebt im Rahmen des Auftaktes von “Puppets for People”, dem 3. Internationalen Marionettenfestival Lüchow-Dannenberg.

Grashüpfer Flip

Grashüpfer Flip

Im Kreishaus fand vergangenen Freitag die erste von insgesamt 30 Figurentheater-Aufführungen statt. Die Bude war voll – bis auf den letzten Platz. Und das Altersspektrum reichte geschätzt von zwei bis Mitte/Ende 80. Für eine gute Stunde bot das „Schnupperprogramm“ einen (wie ich finde) großartigen Querschnitt durch das kommende Festivalangebot. Und ich erinnerte mich an meine alte tiefe Liebe zu Grobi, Kermit und dem schnöseligen Herrn von Bödefeld…

Fachdienstleiterin Dagmar Schulz trifft auf Elvis

Ein historischer Moment: Fachdienstleiterin Dagmar Schulz trifft auf Elvis

Nicht so prominent wie Elvis & Co., aber ebenfalls eins der Highlights war der Auftritt von Willi, einem grantelndem Kettenraucher – alias Jens Heidtmann.

Kettenraucher Willi alias Jens Heidtmann

Kettenraucher Willi alias Jens Heidtmann

Er sinnierte unter anderem über die Zeit als “eine Nacht noch drei Mädels lang war – okay, zweieinhalb!” Kann man sich auf youtube.de noch einmal anzusehen:

 

Das Festival läuft übrigens noch bis zum 26. Oktober. Wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt versuchen, sich eine oder zwei Aufführungen ansehen. Denn dieses besondere Festival findet nur alle paar Jahre statt. Das komplette Programm gibt es unter www.marionettenfestival.de.

Festivalleiter Fortmann + Flip

Festivalleiter Manfred Fortmann gibt Grashüpfer Flip, einem von drei „Walking Acts“, letzte Anweisungen.

Mehr Fotos vom Auftakt im Kreishaus gibt es hier.

 

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Fundstück Nr. 15

Hulk

„Don’t make me angry. You wouldn’t like me when I’m angry.“  (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

Ein Mittagspausenfund: The Incredible Hulk auf der Gleisseite des früheren Bahnhofsgebäudes Lüchow.

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Gute-Nerven-Kekse zum Urlaubsende – irgendwas zwischen Hl. Hildegard und Yogi Sivananda

„Ich kann mich ärgern, bin aber nicht dazu verpflichtet.“
Unbekannt

Um meine im Urlaub erlangte Gemütsruhe auch im Arbeitsalltag, der ab morgen wieder beginnt, möglichst lange aufrecht zu erhalten, habe ich mir heute einen kleinen Vorrat an Gute-Nerven-Kekse gebacken: mit jeder Menge Muskat, Zimt und Ingwer, Haferflocken, Dinkel und einer Handvoll Walnüssen. Gedacht sind diese Kekse eher als Stärkungsmittel denn als Süßigkeit. Dann sollte ab morgen eigentlich nichts mehr schief gehen.

Zutaten Gute-Nerven-Kekse

Gute-Nerven-Kekse: dies sind die Zutaten.

Das Rezept ist eine Mischung aus den sogenannten „Nervenkeksen“ der Benediktinerin und Universalgelehrten Hildegard von Bingen und den „Yoga-Keksen“, die am Ende mancher Sivananda-Yoga-Stunde gerne zur Stärkung geknuspert werden.

Die „Nervenkekse“ der Heiligen Hildegard (einfach mal googeln, im Netz gibt es dazu jede Menge Rezepte) wollte ich längst schon einmal ausprobiert haben. Hauptzutaten sind Dinkel und Muskat. Hildegard schwörte auf Dinkel, die Urform des Weizens, und riet, ihn täglich zu essen. Muskat empfahl sie als universales Mittel gegen Trübsinn, zur Blutreinigung, Entgiftung, bei Ermüdbarkeit, Trägheit, Konzentrationsschwäche, Gehemmtheit und Herzdruck. Und so gab sie zu den Nervenkeksen den Tipp:

„Iss diese oft und alle Bitternis deines Herzens und deiner Gedanken weiten sich, dein Denken wird froh, deine Sinne rein, alle schadhaften Säfte in dir minderer, es gibt guten Saft deinem Blut und macht dich stark.“

Ganz unumstritten sind Hildegard Nervenkekse heute indes nicht, insbesondere wegen der großen Menge an Muskat. Denn dieser kann in größeren Mengen berauschend wirken. Heutige Empfehlungen lauten, als Erwachsener nicht mehr als vier oder fünf Kekse am Tag essen. Es sei denn, man möchte Englein sehen.

Im Unterschied zu den klassischen Nervenkeksen kommen zu meinen Gute-Nerven-Kekse noch Walnüsse und Haferflocken (Eiweiss-Power!) hinzu.

Kneten

Kneten!

Die trockenen Zutaten und das Öl vermengen und bis zu 200 ml Hafermilch (alternativ: Kuhmilch oder Wasser) hinzugeben, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat.

Kekse bereit zum Backen

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Mit einem Löffel kleine Berge aufs Blech häufen und zu mehr oder weniger attraktiven Keksen formen. Insgesamt ergibt die Teigmenge 12 Kekse mit ungefähr 10 cm Durchmesser. Im auf 200 Grad vorgeheizten Backofen backen, bis die Kekse sich  am Rand goldbraun färben – dauert etwa 12 bis 15 Minuten.

Kekse zum Tee

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Zugegeben: Schönheitswettbewerbe lassen sich mit diesen Keksen nicht gewinnen. Sie sehen seeeehr gesund aus, schmecken aber gut: leicht würzig und nicht so süß. Könnten durchaus auch mal als Frühstücksersatz herhalten.

Wer sich fragt, was das in dem Bild oben für eine seltsame Tasse ist, bei der man von oben durch den Henkel gucken kann: Eine solche Tasse mit diesem ungewöhnlichen waagerecht angebrachten Henkel hat man bei archäologischen Grabungen am früheren Schloss- bzw. Burgplatz in Lüchow entdeckt. Eine hiesige Töpferei hat diese Tasse nachgebildet und bietet sie als „Wendland-Schale“ in verschiedenen Größen und Ausführungen an. Das historische Original ist im – aktuell leider geschlossenen – Museum im Amtsturm Lüchow ausgestellt.

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Möhrchen & Wetterfahnen

„Möhrchen brauchen Wind“,  lernte ich  gestern von einer Wustrower Gartenfreundin. Wenn kein Wind weht, dann werden die Möhren gnadenlos von irgendwelchen Tierchen kaputt gefressen, lautet die These. 

Gartenlos wie ich bin, ist der praktische Nutzen der Wind-Möhrchen-Theorie für mich gleich null. Dennoch: Auf dem Heimweg von dem sonntäglichen Arbeitstreffen in Wustrow achtete ich auf den Wind. Wehte überhaupt welcher?

Kaum hatte ich mich aufs Fahrrad geschwungen, fiel mir der erste „Windrichtungsgeber“, besser bekannt als Wetterfahne, auf dem First der Bahnhofsstraße 4 auf. Bis zu meinem Zielort Dannenberg sollten einige weitere folgen…

Bahnhofstraße 4 in Wustrow (Wendland)

Erst mal näher ranzoomen: Kein Wetterhahn, sondern ein kleines Männlein mit Käppi, das einen Schlüssel in der Hand hält, dazu die Initialen „T. I.“, steht dort oben auf dem Dach.

Wetter-Männlein mit Schlüssel auf dem Haus Bahnhofstraße 4 in Wustrow

Gleich um die Ecke auf dem Dach der denkmalgeschützten früheren Fabrikantenvilla in der Langen Strasse, in der seit bald 30 Jahren das Museum Wustrow untergebracht ist, weht leider keine Wetterfahne.

Museum Wustrow in der Langen Straße 9

Dafür werden die beiden schmucken Mansarden mit Metallelementen betont, die kopflos gesprengten Tulpen ähneln.

Kopflose Tulpe auf dem Dach des Museums Wustrow

Am Fehl und der Villa Wendland vorbei radelte ich einen kleinen Schlenker über Güstritz. Gleich an der Einfahrt zum Rundling hat jemand seine Leidenschaft für die Jagd auf der Wetterfahne verewigt.

Güstritz Nr. 19

Der fröhliche Hund gefällt mir.

Jäger mit Hund auf dem Dach des Hauses Güstritz Nr. 19.

Auf dem Stallgebäude der Schäferei in Jeetzel

Stallgebäude der Schäferei in Jeetzel

…steht – natürlich – ein weithin sichtbares wollweißes Wetter-Schaf.

Wetter-Schaf der Schäferei Jeetzel

In Lüchow dominieren die Jahreszahlen: in der Bergstraße 36/37, einem Teil des Gebäudekomplexes des früheren „Traditionskaufhauses“ F. Hettig, …

Dachfirst des früheren Kaufhauses Hettig

…ist es die 1907.

15b Lüchow_Hettig

Wetterfahne von 1907 auf dem früheren Kaufhaus Hettig

Auf dem Gebäude des Ratskellers Lüchow weht eine ungewöhnlich geformte Fahne: Ist es eine Welle? Ein Schiff? Ein Schnabelschuh?

Wetterfahne auf dem Ratskeller Lüchow

Oder schlicht eine stilisierte Flagge? Schmuck ist der achtzackige Stern an der Spitze.

Wetterfahne auf dem Ratskeller Lüchow

Ganz ähnlich sieht die Wetterfahne auf dem Glockenturm aus. Sie trägt die Jahreszahl 1817. Beide Fahnen datieren also nur kurze Zeit nach dem schlimmen Feuer, den die Stadt Lüchow 1811 erlebte. War es nicht sogar so, dass nur der Amtsturm und der Glockenturm den Brand damals überstanden?

Wetterfahne auf dem Glockenturm in Lüchow

Und noch eine letzte Wetterfahne kam mir in Lüchows Langer Straße vor die Linse…

Wetterfahne in der Langen Straße in Lüchow

*

Hier hat sich jemand – vielleicht der Erbauer? – mit seinen Initialen ein Denkmal gesetzt.

Wetterfahne in der Langen Strasse in Lüchow

Auf dem weiteren Weg von Lüchow nach Dannenberg fielen mir keine Wetterfahnen auf, was vermutlich eher meiner nach der Winterpause etwas maroden Kondition zuzuschreiben ist. In die Pedale strampeln und weiteratmen erforderte möglicherweise meine volle Konzentration. Erst in Dannenberg angekommen hatte ich wieder Augen für die Besonderheiten am Wegesrand.

Das hübsche Wetter-Schwein, das in der Langen Strasse in Dannenberg auf dem Dach einer Schlachterei steht, und der Wetterhahn gleich nebenan waren neulich im Blog Utasflow zu sehen. Aber ein letztes Tier darf in diesem Zoo der Wetter-Tiere natürlich nicht fehlen:

Wetter-Löwe auf dem Dach des Dannenberger Waldemarturms

Ein Wetter-Löwe steht auf der Spitze des mittelalterlichen Dannenberger Waldemarturms. Genauer gesagt ist es ein „steigender Löwe“. Dieser sich auf den Hinterbeinen aufrichtende Löwe ist das Wappentier des welfischen Fürstentums Lüneburg, zu dem Dannenberg ursprünglich gehörte.

To be continued…

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Fundstück Nr. 7

Dies ist kein Blick in Kulturtantes Wohnzimmer, sondern das heutige Fundstück!

Der heutige Tag im Büro war lang, die Sehnsucht nach dem Sofa groß. Es gibt diese Tage.

Bevor ich mich jedoch zum Feierabend auf den Nachhauseweg machen konnte, musste ich wohl oder übel noch ein paar Kleinigkeiten für Abendessen und Frühstück besorgen. Tomaten, Kaffee, Rotwein, kurz: meine Grundnahrungsmittel. Und dann hätte ich es fast nicht mehr nachhause aufs heimische Sofa geschafft. Denn mir kam ein anderes in die Quere. Ein anderes Sofa. Im Kassenbereich des Lüchower REWE-Marktes.

Gemütliche Sofaecke – stimmig bis ins Detail: inklusive Spitzendeckchen, Alpenveilchen und einer am Fußende bereit liegenden Wolldecke.

Sehr groß, sehr gemütlich und fast wie bei Oma, inklusive einer Stehlampe mit diesem charakteristisch befransten Lampenschirm, der in den 1950er Jahren wohl in so ziemlich jeder guten Stube im Wendland zu finden war. Auf dem Tisch standen Kaffeetassen, als käme gleich eine Runde alter Freundinnen zusammen. Auf dem Sofa standen Körbe mit bunter Wolle. Eine sehr einladende Szenerie.

An die Nadeln, fertig los! Für genügend bunte Wolle ist jedenfalls gesorgt.

Von der Mitarbeiterin an der Kasse erfuhr ich, dass diese Sofaecke schon seit Montag dazu einlädt, sich bei einer (kostenlosen) Tasse Kaffee hier niederzulassen. Diese stilsicher eingerichtete Sofaecke ist Teil der Aktion „Das Grosse Stricken“, einer Aktion, die ein Smoothie-Hersteller in Zusammenarbeit mit REWE und dem Deutschen Roten Kreuz initiert hat. Kurz gesagt geht es darum, für die Flaschen des Smoothie-Herstellers kleine lustige Mützchen zu stricken. Ab November werden die Flaschen mit Mütze dann im Rewe-Markt zu kaufen sein. 20 Cent von jeder verkauften bemützen Flasche sollen alten Menschen zugute kommen. Dazu hat Nadja sich in ihrem Blog schon kritisch geäußert, nämlich hier.

*

Ich selbst bin unsicher, was ich von der Aktion halten soll. Sie zieht in jedem Fall Aufmerksamkeit auf sich – und witzig aufgemacht sie ist auch. Und dass das DRK diese Aktion unterstützt, spricht für sich. Trotzdem könnte ich mir eher vorstellen, den DRK-Kreisverband direkt mit einer Spende zu unterstützen – oder Mitglied zu werden. Nichtsdestotrotz: Das Sofa sieht sehr einladend aus. Ob man da auch einfach nur so Platz nehmen kann? Ohne Stricken? Gegen Spende für das DRK vielleicht?

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